Bei der sakralen Neuromodulation (Interstim-Therapie; Beckenbodenschrittmacher) wird Ihnen operativ ein kleiner Schrittmacher implantiert, der nur wenig größer als eine 2-Euro-Münze ist. Dieser Schrittmacher moduliert die Sakralnerven durch schwache elektrische Impulse. Die Sakralnerven kontrollieren die Blase und den Darm. Diese Therapie mit einem Beckenbodenschrittmacher wird zur Behandlung von überaktiver Blase, schlaffer Blase, Stuhlinkontinenz und funktioneller Verstopfung (Obstipation) eingesetzt. Wenn herkömmliche Behandlungsformen nicht den gewünschten Erfolg bringen, kann sich diese reversible (umkehrbare) Behandlungsform als geeignete Behandlungsalternative erweisen.
Funktionsweise
Die Sakralnerven steuern die Blase, den Endarm und die an der Blasen- und Stuhlentleerung beteiligten Muskeln. Durch Modulation der Nervenaktivität mittels schwacher, kaum wahrnehmbarer- elektrischer Impulse trägt der Schrittmacher dazu bei, dass Darm, insbesondere Der Enddarm und Blase wieder wie vorgesehen funktionieren.
Die sakrale Neuromodulation
Bestandteile dieser Therapie sind:
- Der Beckenbodenschrittmacher wird unter der Haut implantiert
-
Ein dünner Draht überträgt die
schwachen elektrischen Impulse an die Nerven, die den
Beckenboden und damit Darm und Blase steuern
(Sakralnerven)
- Eine kleine Patienten-Fernbedienung ermöglicht es Ihnen, die Stärke der Stimulation anzupassen und den Schrittmacher ein- und auszuschalten
Die sakrale Neuromodulation kann dazu beitragen, dass Sie wieder die Kontrolle über Blase und Darm erlangen und von der Frustration, die unwillkürliche Harn- und Stuhlabgang auslösen kann, befreit werden.
Auf den weiteren Seiten wird Ihnen gezeigt, bei welchen Erkrankungen der Beckenbodenschrittmacher eingesetzt werden kann.