Definition
Stuhlinkontinenz bezeichnet die Unfähigkeit, den Stuhlabgang zurückzuhalten. Bei Betroffenen kann es zu einem unkontrollierten Abgang geringer oder größerer Stuhlmengen kommen, oder der Stuhldrang wird zu spät oder überhaupt nicht wahrgenommen, so dass die Toilette zu spät erreicht wird. Bei manchen Betroffenen tritt auch eine Kombination dieser Symptome auf.
Ursachen und Risikofaktoren
Stuhlinkontinenz kann viele Ursachen haben. In vielen Fällen
liegt der Stuhlinkontinenz eine – möglicherweise
operations-, schwangerschafts- oder verletzungsbedingte –
Schädigung der Nerven oder Muskeln, die die Darmbewegung
steuern, zu Grunde. Bestimmte akute oder chronische
Erkrankungen wie Verstopfung mit ständigem Pressen,
Diarrhoe, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder das
Idiopathische Parkinson-Syndrom können zu Stuhlinkontinenz
führen, und auch manche Arzneimittel haben Auswirkungen auf
die Darmfunktion. Auch neurologische Erkrankungen, wie
Multiple Sklerose, Diabetes, oder Operationen an der
Wirbelsäule oder Bandscheiben können zu einer mangelnden
Stuhlkontrolle führen. Gleiches gilt für Patienten nach
Darmkrebs.
Symptome
Die nachstehend aufgeführten Symptome der Stuhlinkontinenz können mehr oder weniger stark ausgeprägt auftreten:
- Stuhlschmieren (Verschmutzen der Unterwäsche)
- Nicht rechtzeitiges Erreichen der Toilette (mit oder ohne Wahrnehmung des Stuhldrangs)
- Vollständiger Ausfall der Stuhlkontrolle
Diese können in Kombination mit verschiedenen anderen Symptomen auftreten:
- Diarrhoe (Durchfall)
- Verstopfung (Obstipation)
- Flatulenzen (Winde) und Magenblähungen
- Magenkrämpfe
Gleichzeitig mit der Stuhlinkontinenz können auch Blasenkontrollstörungen vorliegen. Mit einem Beckenbodenschrittmacher können nicht selten beide Funktionsstörungen gleichzeitig behandelt werden.
Diagnostik
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Symptome (Beschwerden) und wie diese Ihren Alltag beeinträchtigen, damit dieser eine zutreffende Diagnose stellen kann.